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Die Deutsche Post und die Gewerkschaft ver.di haben sich auch nach der dritten Verhandlungsrunde noch nicht auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten bei Post & Paket Deutschland einigen können. Nach einem 48-stündigen Verhandlungsmarathon hat die Deutsche Post nach eigenen Angaben ein faires und tragfähiges Angebot vorgelegt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di nannte das vorgelegte Angebot jedoch „völlig unzureichend“ und hat weitere Warnstreiks angekündigt - jedoch nicht vor der Bundestagswahl.

 

Konkret sieht das Angebot für alle Tarifbeschäftigten eine Lohnsteigerung von 3,8 Prozent für die nächsten beiden Jahre vor: 1,8 Prozent zum 01.07.2025 und weitere 2,0 Prozent zum 01.10.2026. Außerdem sollen all diejenigen Beschäftigen einen zusätzlichen Urlaubstag erhalten, die noch keine 30 Urlaubstage haben. Davon würden ca. zwei Drittel der Belegschaft profitieren. Die ver.di-Tarifkommission hat dieses Angebot als noch nicht ausreichend zurückgewiesen und zu einer vierten Verhandlungsrunde aufgefordert. Beide Seiten haben vereinbart, die Verhandlungen zeitnah fortzusetzen. ver.di hat zugesichert, vor der Bundestagswahl nicht zu weiteren Warnstreiks aufzurufen, sodass die Vertagung keine Auswirkungen auf die Briefwahl hat.

Andrea Kocsis. stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin, äußert sich zu den Gründen, warum das Angebot der Deutschen Post nicht tragfähig sei: „Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ist völlig unzureichend und würde bei Annahme deutliche Reallohn-Einbußen für die Beschäftigten bedeuten. Wir erwarten in einer weiteren Verhandlungsrunde ein deutlich verbessertes Angebot, das einigungsfähig ist.“

Thomas Ogilvie, Konzernvorstand Personal und Arbeitsdirektor der Deutsche Post AG: „Wir bedauern, dass wir noch nicht zu einer Einigung in dieser Lohnrunde gekommen sind. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind aufgrund rückläufiger Briefmengen und der von der Bundesnetzagentur festgelegten unzureichenden Preissteigerungsspielräume, die nicht einmal die Inflation ausgleichen, äußerst schwierig. Trotzdem haben wir ein Angebot vorgelegt, das nachhaltige Lohnsteigerungen für alle Beschäftigten ermöglichen würde. Die Tatsache, dass uns ver.di zu einer vierten Verhandlungsrunde auffordert, werte ich als positives Zeichen dafür, dass es ein ehrliches Interesse gibt, doch noch am Verhandlungstisch zu einer Einigung zu kommen.“

Wie die Deutsche Post angibt, befände sich Post & Paket Deutschland inmitten einer Transformation. Briefmengen schrumpfen, Erlöse sinken und Kosten (z.B. Energie und Transport) steigen. Der Investitionsbedarf in die ökologische Modernisierung des Unternehmensbereichs bleibt hoch. Die jüngste Maßgrößenentscheidung der Bundesnetzagentur hat die Rahmenbedingungen verschärft, da der zugestandene Preiserhöhungsspielraum von rund zehn Prozent nicht einmal die Inflation der letzten Jahre auffängt. Er genügt erst recht nicht, die massiv gestiegenen Kosten aufzufangen und den Umbau hin zu einem ökologisch und wirtschaftlich nachhaltigen postalischen Universaldienst zu finanzieren.

ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und dual Studierenden eine Tarifsteigerung von linear sieben Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden werden drei Tage Urlaub mehr sowie ein zusätzlicher Urlaubstag für ver.di-Mitglieder gefordert. Ein Termin für eine vierte Verhandlungsrunde steht noch nicht fest.

www.dpdhl.de

News vom: 14.02.2025

Foto: DHL Group

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